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Call for Papers

 

Narrationen in Bewegung: Deutschsprachige Literatur und Migration 

Der Textkorpus, den Germanisten heutzutage als „interkulturell“, „transnational“ oder auch als „ohne festen Wohnsitz“ beschreiben, ist auf dem Übergang zwischen dem 20. und 21. Jahrhundert in Deutschland, Österreich und der Schweiz beständig angewachsen. Dabei entstehen Texte, die Mobilität zwischen Nationen und Kulturen, zwischen literarischen Traditionen, sowie zwischen diversen Formen, Genres und narrativen Konventionen widerspiegeln. In dem Maße, in dem die Einordnung der neuen Literaturen nach bio-bibliographischen Gesichtspunkten der AutorInnen und nach thematischen Schwerpunkten diffiziler wird, nimmt auch das Phänomen der Migration auf europäischer und globaler Ebene an Komplexität zu.  

Narrationen wie auch Nationen sind zunehmend in Bewegung und die Germanistik stellt sich seit einiger Zeit deshalb den auf sie zukommenden Herausforderungen: Von der Kenntnisnahme und Erfassung des Phänomens migratorischen Schreibens und der stärkeren literaturwissenschaftlichen Beachtung von Texten zwischen Kulturen, hat sich das Hauptaugenmerk zunehmend auf die theoretische Definition dessen verlagert, was interkulturelles Schreiben in der deutschsprachigen Literatur ausmacht. Dies spiegelt sich in den thematischen Schwerpunkten germanistischer Tagungen in den kommenden Monaten wider; so zum Beispiel die GIG-Tagung im September 2016 zu den vielfältigen Konzepten in der Interkulturalität oder der Kongress der Universität Luxemburg im November 2017 zur diachronen Interkulturalität unter anderem. Für die Auslandsgermanistik ist die interkulturelle Germanistik von besonderem Interesse, deshalb möchten wir ihr eine landesweite und internationale Tagung widmen.  

 

Aus diesem Grund lädt die spanische Goethe-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Universität Oviedo zu ihrem XIII. Internationalen Kongress „Narrationen in Bewegung: Deutschsprachige Literaturen und Migration“ ein, der vom 8. bis 10. März 2017 im historischen Gebäude der Universität Oviedo stattfinden soll. Dabei begrüßen wir die Vorstellung einer breiten Auswahl von literarischen Texten und die Begegnung verschiedener literaturtheoretischer Forschungsansätze, ebenso wie interdisziplinäre Perspektiven in der Betrachtung von Migrationsliteratur. Der zeitliche Schwerpunkt der behandelten Werke sollte möglichst auf den letzten fünfzig Jahren liegen, also dem Zeitraum zwischen 1966-2016, jedoch ist auch die Beschäftigung mit Literaturen vorangegangener Jahrzehnte möglich, vor allem, wenn dem eine diachronische theoretische Betrachtung vorangestellt ist. Vorträge zu folgenden Themen und Themenbereichen sind willkommen: 

 

  • Theoretische Konzepte der Interkulturellen Germanistik: Was definiert eine deutschsprachige transnationale Literatur?  

  • Über den biografischen Diskurs hinaus: Narrative Strategien und interkulturelles Schreiben 

  • Literarische Konzeptionen von Identität und Differenz in deutschsprachigen Texten: Deutschland, Österreich und die Schweiz als „Kontaktzonen“ (M. L. Pratt) in Europa 

  • Schnittstellen zwischen einstiger Exilliteratur und heutiger Migrationsliteratur  

  • Literarische Darstellung unterschiedlicher Formen erzwungener Mobilität als Folge von Kriegen, politischer oder religiöser Unterdrückung, wirtschaftlicher Missstände oder Verfolgung aufgrund sexueller Orientierung. Und wie verhält es sich mit der Darstellung des freiwilligen Exils, das nicht extern induziert ist? 

  • Welche Rolle spielt der Gender-Aspekt in der literarischen Darstellung der Migration? 

  • Neue „alte Räume“ in der deutschsprachigen Literatur: Der europäische Osten und seine Migrationserfahrungen damals und heute 

  • Das subversive Potential literarischer Mehrsprachigkeit: Was bedeutet die „Quersprachigkeit“ (M. Bürger-Koftis) für das Lesen, die Literaturkritik und die Übersetzung? 

  • Herausforderungen der zeitgenössischen Migrationsliteratur an die Übersetzung im Sinne einer doppelten oder auch kulturellen Übersetzung 

  • Intermedialität und Migration: audiovisuelle und performative Texte 

 

Interessenten senden bitte ihre Beitragsvorschläge (Abstract von max. 300 Wörter) sowie einen kurzen Lebenslauf bis zum 31. August 2016 per E-mail an die Kongressadresse (sgeoviedo2017@gmail.com). Über die Annahme der Vortragsangebote wird bis spätestens Ende Oktober 2016 entschieden werden.  

Die Vorträge können in deutscher und spanischer Sprache gehalten werden und sollen die Dauer von 20 Minuten nicht überschreiten, um eine anschließende Diskussion von 10 Minuten zu ermöglichen. Die Teilnahmegebühr für Vortragende, die nicht der Spanischen Goethe-Gesellschaft angehören, beträgt 50€. Eine Publikation ist vorgesehen. 

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